Alles was Rang und Namen hat in der Schullandschaft in Rottal-Inn und darüber hinaus war zur feierlichen Amtseinführung von Schulamtsdirektorin Ulrike Miszdiol an die Mittelschule Arnstorf gekommen. In den Reden der Ehrengäste wurde die neue fachliche Leiterin in den höchsten Tönen gelobt.
Amtseinführung von Ulrike Misdziol als fachliche Leiterin des Schulamts Rottal-Inn
In ihrer Begrüßung erfuhren die Gäste von Schulamtsdirektorin Bianca Luczak, dass heute vor 72 Jahren ein besonderer Tag gewesen sei. Denn damals war die damals 25-jährige Elisabeth II. zur Queen ausgerufen worden. Die Königin habe mit Disziplin aber auch mit Gelassenheit die Monarchie auf der Weltbühne repräsentiert und als guter Ratgeber fungiert. Auch Ulrike Misdziol habe die besten Voraussetzungen für ihre neue Aufgabe am Schulamt. „Daher freuen wir uns, dass Du das Zepter übernommen hast.“
Als Rektorin in Gangkofen
Landrat Michael Fahmüller erinnerte daran, dass Ulrike Misdziol schon einmal an der Grund- und Mittelschule Gangkofen in der Schulleitung im Einsatz war. „Daher freue ich mich, dass Sie wieder zurück in unseren Landkreis gekommen sind.“ Der Aufgabenbereich sei nun jedoch größer und vielfältiger. Denn der Landkreis umfasse 31 Kommunen mit vielen kleinen Schulen.
„Außerdem müssen Sie sich nun um die Lehrerversorgung kümmern.“ Hinzu komme, dass der Beruf des Lehrers nicht leichter geworden sei. Zum einen würden viele Migranten an die Schule kommen, die nicht perfekt Deutsch sprechen würden. Ferner gebe es auch oft Probleme in den Familien. Daher habe der Landkreis die Jugendsozialarbeit an den Schulen installiert, um die Lehrer zu entlasten. „Ich wünsche Ihnen alles Gute im Landkreis“, sagte Fahmüller abschließend.
Für die Regierung von Niederbayern sprach Abteilungsdirektor Franz Schneider. Er freute sich, dass nach dem Weggang von Thomas Knab nach Passau die Lücke fast nahtlos geschlossen werden konnte am Schulamt. Schneider sprach bei der neuen fachlichen Leiterin von einer „Persönlichkeit, deren Qualitäten er schon habe kennenlernen durfte.“ Ulrike Misdziol zeige nicht nur hohe Kompetenz, sondern auch „enorme Einsatzbereitschaft und Leidenschaft“.
Der Leiter des Schulbereichs der Regierung ging kurz auf die Vita von Ulrike Misdziol ein. Nach dem Abitur in Straubing habe sie in München studiert. Während ihrer Zeit als Referendarin und später als Mittelschullehrerin sei sie in Bayern viel herumgekommen. So war sie im Einsatz in den Landkreisen Aschaffenburg, Dachau und Dingolfing-Landau. 2010 wechselte sie an die Grund- und Mittelschule Gangkofen, wo sie Konrektorin wurde. Zum Schuljahr 2016/17 übernahm sie die Schulleitung. 2018 folgte die Versetzung an die Regierung von Niederbayern. Dort war sie im Sachgebiet „Personal und Organisation“ zuständig für die Bereiche „Klassenbildung, Einstellungen, Versetzungen und Statistik“.
Prädestiniert für die neue Rolle am Schulamt
Auf Grund der bisherigen Berufsfelder und Erfahrungen, die sie gesammelt habe, sei sie prädestiniert für ihre neue Rolle am Schulamt, wie Schneider betonte. Denn in ihrer neuen Aufgabe sei sie nicht nur Förderin, sondern auch Gestalterin und Betreuerin. Um die weitere Schulentwicklung zu unterstützen und zu begleiten, brauche es sowohl Kooperations- als auch Konfliktfähigkeit. Er sei sich aber sicher, dass Ulrike Misdziol diese komplexen Aufgaben hervorragend meistern werde.
Ebenfalls viel Glück und Erfolg wünschte Stefan Pielmeier, Vorsitzender des Schulräteverbands Niederbayern, Ulrike Misdziol für ihre neue Funktion. Wir freuen uns, dass die Stelle mit einer „äußert erfahrenen und kompetenten Kollegin“ besetzt worden sei. Es würden keine leichten Aufgaben auf sie warten. Auf Grund ihrer persönlichen Eigenschaften werde sie ihr neues Amt aber meistern. Dabei müsse man auch einmal gegen den Strom schwimmen, um Neues durchzusetzen. Der Schulamtsdirektor des Landkreises Dingolfing-Landau wünschte Ulrike Misdziol viel Geschick, Ausdauer und gelingende Gespräche, um Probleme zu lösen und neue Führungskräfte zu gewinnen.
„Es hat uns sehr gefreut, als wir hörten, dass Du kommst“, sagte Personalratsvorsitzender Johann Rottbauer. Denn Ulrike Misdziol sei eine „hochkompetente Fachfrau, mit der man gut auskommt“, wie er lobend betonte. Mittlerweile sei sie drei Monate im Amt – „und die Rückmeldungen von den Kollegen sind durchwegs positiv – und das wird auch so bleiben“, wie er hinzufügte.
„Du weißt, was du willst und lässt dich nicht beirren“, sagte Rottbauer. Gleichzeitig lasse Ulrike Misdziol aber andere Meinungen zu und überzeuge mit Argumenten. „Sie überzeugt mit enormer Kompetenz und Fachwissen.“
Den herzlichen Empfang, den sie im Landkreis habe erfahren dürfen, „hat meine Freude an dieser neuen beruflichen Aufgabe noch verstärkt“, sagte Ulrike Misdziol in ihrer Rede. Ihre Begegnungen hätten ihr gezeigt, „wie engagiert und leidenschaftlich jeder Einzelne von Ihnen für die Schule und vor allem für die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen einsteht“. Es sei ihr eine Ehre, mit diesem „kompetenten und motivierten Team“ mitarbeiten zu dürfen.
Ulrike Misdziol betonte, dass die Schule nie nur ein Ort des Wissenserwerbs sei. Denn Schule sei auch ein Raum, in dem Kinder auch wichtige soziale Kompetenzen entwickeln , „durch die sie zu gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten unserer Gesellschaft heranwachsen“. Die Schulgemeinschaft biete einen einzigartigen Rahmen und eine einmalige Chance um Solidarität, Respekt und Verantwortung zu lehren, zu lernen und zu fördern. „Das war schon lange nicht mehr so von Nöten, wie in diesen Tagen.“
Gemeinsam die beste Bildung ermöglichen
Eine wichtige Grundlage für die gemeinsame pädagogische Arbeit sei aber die auch die Vielfalt und Einzigartigkeit des Landkreises. Denn jeder Ort habe eine eigene Besonderheit, die es zu schätzen und fördern gelte. Denn große Schulen mit mehr als 500 Kindern – oft aus aller Herren Länder – würden eine andere Unterstützung als sehr kleine Schulen mit wenigen, oft jahrgangskombinierten Klassen benötigen. „Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass jede Schülerin und jeder Schüler von uns die bestmögliche Bildung und Unterstützung erfährt – unabhängig ihres sozialen oder familiären Hintergrunds.“ Zum Abschluss bedankte sich Ulrike Misdziol bei allen, die die Feier mitorganisiert hatten – so etwa beim Verwaltungsteam des Schulamtes. Die Feier klang bei einem Stehempfang aus, den Arnstorfer Mittelschüler kulinarisch bereichert hatten.
PNP vom 10.02.2024